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Diaghilev, Sergei: Les Ballets Russes Vol. 5

Produktionsjahr

2008

Veröffentlichungs­jahr

2009

Komponist(en)

Manuel de Falla

Sergej Prokofjew

Mitwirkende

Ofelia Sala

SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg

Fabrice Bollon

Kirill Karabits

Tracks

Manuel de Falla: El sombrero de tres picos

Sergej Prokofjew: Chout op. 21 (Der Narr, Ballett, 1921)

Als de Falla „Der Dreispitz“ schrieb, 1916-1919 nach einer Erzählung von Pedro Antonio de Alarcón, war er schon ein bekannter Komponist. Die erste Fassung dieses Stücks entstand als Pantomime, und diese Fassung sah Diaghilev in Madrid und war begeistert. Er beauftragte de Falla mit einem Ballett, und als der erste Weltkrieg zu Ende war, hatte auch de Falla den „Dreispitz“ beendet. Die Ballett-Aufführung fand 1919 in London statt, Dirigent war Ernest Ansermet, Bühnenbildner Picasso – es war seine erste Bühnenmalerei. Den Bühnenvorhang beendete er während der letzten Proben; Diaghilev bat de Falla noch um eine Einleitung, damit das Publikum mehr Zeit habe, den Vorhang zu bewundern. De Falla lieferte innerhalb von 24 Stunden. „Der Dreispitz“ ist ein wunderbares Werk, das zu den schönsten de Fallas gehört und hier komplett mit Gesang vorliegt.

Prokofieffs „Chout“ hat als Grundlage das russische Märchen vom „Tölpel, der sieben Tölpel übertölpelte“. „Schreiben Sie aber eine Musik“, befahl Diaghilev, „die wirklich verdient, russisch genannt zu werden. Bei euch, in eurem faulen Petersburg, hat man längst verlernt, russisch zu komponieren.“ Obwohl Prokofiev die Partitur 1917 fertig hatte, wurde Chout erst vier Jahre später – unter dem Titel le Bouffon – uraufgeführt. Bühnenbild, Kostüme und Choreographie lagen in der Hand des russischen Malers Larionov, des Futuristen und Erfinders des Malstils „Rayonnismus“. Der Erfolg hielt sich in Grenzen und Diaghilev fasste zusammen: „Der beste Teil ist die Musik, der nächstbeste das Dekor und der schlimmste die Choreographie.“ Im Jahr darauf stellte Prokofiev große Teile seiner Ballettmusik – die Groteske, Motorik, massive Klangquader, aber auch erhebliches spätimpressionistisches Raffinement aufbietet – zu einer Konzertsuite zusammen, die die wichtigsten Szenen des surreal-gewalttätigen Märchens enthält und die hier erklingt.

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