1960, 1966
2019
Frédéric Chopin
Juliusz Zarębski
Karol Szymanowski
Halina Czerny-Stefańska
Frédéric Chopin: Polonaise A-Dur op. 40 Nr. 1
Frédéric Chopin: Polonaise cis-Moll op. 26 Nr. 1
Frédéric Chopin: Polonaise es-Moll op. 26 Nr. 2
Frédéric Chopin: Polonaise c-Moll op. 40 Nr. 2
Frédéric Chopin: Polonaise d-Moll op. 71 Nr. 1
Frédéric Chopin: Polonaise B-Dur op. 71 Nr. 2
Frédéric Chopin: Polonaise fis-Moll op. 44
Frédéric Chopin: Grande Polonaise brillante précédée d'un Andante spianato
brillante Es-Dur op. 22
Karol Szymanowski: Etüde b-Moll op. 4
Juliusz Zarębski: Grande Polonaise Fis-Dur op. 6
Diese Studio-Aufnahme von 1960 zeigt Halina Czerny-Stefańska mit ihrem Kernrepertoire. Hochsensible Chopin-Interpretationen, die den Geist Polens atmen. Ein Tondokument von größter Schönheit. Die Bonustracks enthalten 1966-Live-Aufnahmen mit Werken von Szymanowski und Zarębski.
Halina Czerny-Stefańska, die dem alten polnischen Adelsgeschlecht Schwarzenberg-Czerny entstammt, wurde am 30. Dezember 1922 in Krakau in eine Musiker-Familie geboren. Ihre Mutter war Pianistin; ihr Vater Stanisław Schwarzenberg-Czerny, ebenfalls Pianist und Klavier-Pädagoge, gab ihr den ersten Unterricht. 1934 gewann sie den Alfred-Cortot- Preis, was ihr ein Studium bei Alfred Cortot in Paris ermöglichte. 1949 gewann sie den ersten Preis beim Internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau gewonnen – zusammen mit Bella Davidovich. Anschließend begann sie eine internationale Laufbahn. Dieser Preis hat den Start ihrer künstlerischen Karriere sicherlich erleichtert, aber ihren internationalen Erfolg nicht garantiert. Halina Czerny-Stefańska verdankt ihre hohe internationale Stellung ihrem Talent und der harten Alltags-Arbeit. Bis zum Ende ihrer Tage trat sie öffentlich auf und behielt ihre Form bei.
In ihrem Spiel herrschen Eleganz und Esprit, triumphieren Ritterlichkeit und nationaler Stolz. Federnd-gespannt und nie metallen-gehämmert, immer legato-schwebend und immer singend-rund ist ihr Ton, dynamisch bezwingend ihre linke Hand. Sie hat das gesunde Maß zwischen äußerlicher Brillanz und melodiöser Versenkung, zwischen mitreißend-extrovertierter Bravour und seelischer Verschattung – sie hat Geschmack statt Gewalt, Formsinn statt aufgedonnerter Exzentrizität, Sinn für Feinheiten statt brachialer Stürmerei.