Der größte Erfolg in der Karriere Joseph Haydns kam, als er 1791 und 1794 zu zwei längeren Aufenthalten in London eingeladen wurde. Er hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 92 Sinfonien komponiert, 12 weitere schrieb er für die neblige Metropole. Die Engländer bestaunten die jüngsten Meisterwerke, die unter der Leitung ihres Komponisten uraufgeführt wurden, und sie wussten, dass sie in ihren Mauern den größten Komponisten der Welt beherbergten: Mozart starb in Wien während Haydns erster Londoner Saison, und Beethoven hatte noch nicht seine spätere Berühmtheit erlangt.
Joseph Haydn zu Ehren hat sich das RSO Stuttgart unter der Leitung Sir Roger Norringtons im September 2009  im Rahmen des Europäischen Musikfestes mit der Aufführung aller Londoner Symphonien beschäftigt. Hinsichtlich Größe und Aufstellung des Orchesters, Tempo, Phrasierung und Artikulation lag der Fokus auf der historisch informierten Aufführungspraxis, die zum Markenzeichen des Orchesters unter seinem damaligen Chefdirigenten geworden war. Das Ziel dabei war die majestätische Pracht, die volkstümliche Schlichtheit, die tänzerischen Rhythmen und den Humorsinn des Vaters der Sinfonie zu wiedergeben.