Ida Haendel spielt Tschaikowsky und Dvorák
1960, 1965
2010
Antonín Dvořák
Peter Tschaikowsky
Ida Haendel
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
Hans Müller-Kray
Peter Tschaikowsky: Konzert D-Dur op. 35 für Violine und Orchester
Antonín Dvořák: Violinkonzert a-Moll op. 53 B. 108
Ida Haendel ist nach wie vor eine Ausnahmeerscheinung unter den Geiger(inne)n. Noch im jetzigen Alter von über 80 Jahren ist sie in Wettbewerbsjurys vertreten und überall da, wo musiziert wird. Seit sie als Dreijährige die Geige in die Hand und ihre Wunderkind-Karriere ihren Lauf nahm, hat Ida Haendel überall auf der Welt gespielt – und dies sehr lange. Keinem großen Geiger war je eine so lange erfolgreiche Bühnenlaufbahn vergönnt. Dem gegenüber war Ida Haendels Einstellung zu Plattenaufnahmen derjenigen Sergiu Celibidaches – den sie sehr schätzte – ähnlich. Daher gibt es nicht sehr viele Aufnahmen der Geigerin.
Auffallend an Ida Haendel ist ihre unersättliche musikalische Neugier; es interessiert sie Vergessenes wie Bekanntes, Neue Musik wie auch romantische Partituren, alles von Bach bis zur Gegenwart. Dabei lässt sie bei allen Partituren die Funken sprühen, trumpft virtuos auf, zieht sich aber auch selbstvergessen in sich zurück, wenn die Musik es verlangt. Mit anderen Worten: Kaum je hat ein(e) Geiger(in) so fasziniert. Das lässt sich auch anhand dieser beiden Stücke festmachen. Nicht allein, dass Ida Haendel aus Polen stammt, sollte ihr einen leichteren Zugang zu der östlichen Gefühlswelt dieser Konzerte eröffnen; es sind auch die Virtuosität und die schiere Musikalität dieser Stücke, die Ida Haendel anziehen und sie zur höchsten Leistungen anspornen. Die Aufnahmen der Konzerte entstanden, als Ida Haendel auf dem Höhepunkt ihrer Kraft stand.
Dies ist bereits die zweite CD mit Aufnahmen Ida Haendels, die bei Hänssler Classic erscheint. Die dritte wird dann die nie zuvor auf LP oder CD erschienenen Konzerte von Khatchaturian und Bela Bartók enthalten.