Unter den Komponisten im Umbruch zur Moderne ist Carl Nielsen besonders auffällig durch seine von allem Bekannten abweichende, seinerzeit als geradezu provozierend eigensinnig wahrgenommene Originalität, die in Deutschland auf Skepsis stieß, während er in seinem Heimatland Dänemark ausnehmend populär war. Heute sehen wir in Carl Nielsens sechs Symphonien durchgehend Gattungsbeiträge von einmaliger, überragender Bedeutung. Doch ist erst seit den 1950er Jahren Nielsens internationaler Durchbruch dokumentiert. Heute werden vor allem seine Symphonien Nr. 2, 4 und 5 gespielt und die beiden erstgenannten sind auf dieser Aufnahme zu hören. Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR (RSO) wurde 1945 gegründet und entwickelte sich in den folgenden sieben Jahrzehnten (bevor es 2016 mit dem Schwesterorchester aus Baden-Baden/Freiburg fusionierte) zu einem der bedeutendsten musikalischen Bot-schafter Deutschlands. Große Solisten- und Dirigentenpersönlichkeiten waren beim RSO zu Gast, u.a. Carlos Kleiber, Kurt Sanderling, Maria Callas, Yehudi Menuhin, Alfred Brendel und Lang Lang. Sir Roger Norrington, Chefdirigent des RSO zwischen 1998–2011, arbeitete am Opernhaus Covent Garden und an der English National Opera, er leitete die Berliner Philharmoniker, die Wiener Philharmoniker, das Concertgebouw Orchester und viele weitere Orchester vor allem in Großbritannien und den USA. Er ist einer der wichtigsten Vertreter der historischen Aufführungspraxis.