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Seifert, Zbigniew: Live recordings 1973 & 1976

Produktionsjahr

1973, 1976

Veröffentlichungs­jahr

2021

Komponist(en)

Zbigniew Seifert

Albert Mangelsdorff

Philip Catherine

Mitwirkende

Zbigniew Seifert

Albert Mangelsdorff

Dave McRea

Jasper van‘t Hof

Peter Trunk

Philip Caterine

John Marshall

Tracks

1. Duodaction I; Accidental meeting
2. Duodaction II
3. Opus de Folk
4. Rubato
5. Angel wings

Zbigniew Seifert (1946-1979) hatte in seiner Heimatstadt Krakau Geige studiert, war auf dem Weg zum Jazz zwischenzeitlich zum Holzbläser konvertiert, um sich in den späten Sechzigern wieder zunehmend den Saiten zu widmen.

Das Dreigestirn Coltrane, Coleman, Ayler hatte einen Weg gewiesen, an dem sich Legionen der Saxophon-Epigonen abarbeiteten. Geiger, die sich an diese Kompromisslosigkeit des energetischen Ausdrucks wagten und die Spiel-kompetenz hatten, daran nicht zu scheitern, gab es jedoch kaum. Seifert war daher Pionier, unabsichtlich, weil es ihm gar nicht darum ging, sein Instrument zu revolutionieren. Er wollte vielmehr den Helden seiner Zeit auf die Schliche kommen und beispielsweise verstehen, wie ein Coltrane es schaffte, Textureindrücke zu vermitteln, ohne dabei auf eine lineare Melodieführung verzichten zu müssen. Es half, dass Seifert wusste, wie sich ein Saxophon musikalisch verhält. Noch wichtiger aber wurde seine Offenheit, auch die Geige mit der Haltung eines Energiearchäologen zu spielen. Klangschönheit? Warum nicht! Sie war Grundlage, nicht Ziel von Seiferts Spiel. Mit dieser Einstellung war er seinen Zeitgenossen voraus, die sich noch an Struktur und Ästhetik abarbeiteten. Wahrscheinlich war das, in Kombination mit seinem frühen Krebstod, einer der Gründe, warum Seifert lange Jahre von der Jazzwelt so nachhaltig vergessen worden war.

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