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Strauss, Richard: Tondichtungen 5 / Metamorphosen / Symphonia domestica

Produktionsjahr

2014, 2015

Veröffentlichungs­jahr

2017

Komponist(en)

Richard Strauss

Mitwirkende

SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg

François-Xavier Roth

Tracks

Tr. 1 Richard Strauss: Sinfonia domestica op. 53

Tr. 6 Richard Strauss: Metamorphosen op. 142 (Studie für 23 Solostreicher)

Dass die an Silvester 1903 vollendete Symphonia domestica (ebenso wie die ihr folgende und letzte Tondichtung Eine Alpensinfonie, siehe Vol. 4 dieser Reihe) mit „Symphonia“ benannt ist, scheint paradox: Sinfonischen Dichtungen liegen in der Regel außermusikalische Programme zugrunde, die Gattung Sinfonie hingegen war ein Konzept absoluter Musik und als Gegenwelt zur Realität gedacht. Strauss setzt sich über diese Trennung hinweg und konzipierte die Symphonia domestica sowohl sinfonisch als auch mit einem Programm, nämlich als „ein sinfonisches Selbst- und Familienporträt“. Darin charakterisiert der Komponist sich selber, seine Frau und ihren Sohn in einer Reihe von Szenen. Dass das Werk sich um die Banalitäten des Alltags dreht, macht der Dirigent hier augenzwinkernd hörbar.

Wie die Symphonia domestica gewähren auch die Metamorphosen Einblicke in die persönliche Gedanken- und Lebenswelt des Künstlers, wenn auch zu einer anderen Zeit und auf verschiedene Weise. Inspiriert von der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges sind die Metamorphosen Zeugnis von Strauss’ seelischer Verfassung angesichts der in Trümmern liegenden Welt. Die Zerstörung des dortigen Nationaltheaters, seiner langjährigen Wirkungsstätte, im Oktober 1943 hatte ihn persönlich besonders betroffen gemacht. Zur Vollendung kam das Werk, das zunächst als Septett geplant war und schließlich für die ungewöhnliche Besetzung mit 23 Solostreichern ausgearbeitet wurde, erst eineinhalb Jahre später, am 12. April 1945. Die Uraufführung fand am 25. Januar 1946 in Zürich unter der Leitung des Widmungsträgers Paul Sacher statt. Mit den Metamorphosen komponierte Strauss sein letztes Orchesterwerk als Lamento und pessimistische Einschätzung der Gegenwart.

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