Wunderlich, Fritz: Musik vor Bach
1954-1957
2018
Adam Rener
Adam von Fulda
Alessandro Grandi
Anon.
Christoph Graupner
Dietrich Buxtehude
Erasmus Lapicida
Heinrich Isaac
Heinrich Schütz
Johann Philipp Krieger
Johann Rosenmüller
Ludwig Senfl
Paul Hofhaimer
Fritz Wunderlich
CD 1 Ludwig Senfl: Lust hab ich ghabt zuer Musica
CD 1 Ludwig Senfl: Entlaubet ist der Walde
CD 1 Ludwig Senfl: Ich armes Käuzlein kleine
CD 1 Ludwig Senfl: Unsäglich Schmerz
CD 1 Ludwig Senfl: Ein alt bös Weib
CD 1 Ludwig Senfl: Wie wohl ich trag
CD 1 Anon.: Ein Blümlein fein hab ich erwählt (Liederbuch des Arnt von Aich)
CD 1 Paul Hofhaimer: Was ich durch Glück hab Gunst erlangt (Liederbuch des Arnt von Aich)
CD 1 Heinrich Isaac: Ach weiblich Art (Liederbuch des Arnt von Aich)
CD 1 Anon.: Ich schell mein Horn im Jammerton (Liederbuch des Arnt von Aich)
CD 1 Erasmus Lapicida: Es lebt mein Hertz in freud und scherz (Liederbuch des Arnt von Aich)
CD 1 Adam Rener: Mein höchste Frucht (Liederbuch des Arnt von Aich)
CD 1 Adam von Fulda: Apollo aller Kunst ein Hort (Liederbuch des Arnt von Aich)
CD 1 Alessandro Grandi: Plorabo die ac nocte
CD 1 Heinrich Schütz: Es steh' Gott auf, dass seine Feind' zerstreuet werden SWV 356 für 2 Tenöre, 2 Violinen und basso continuo (Deutsches Konzert)
CD 1 Heinrich Schütz: Was betrübst du dich, meine Seele SWV 353 für 2 Tenöre, 2 Violinen und basso continuo (Deutsches Konzert)
CD 2 Johann Rosenmüller: Vau. Et egressus est a filia Sion omnis (Zweite Lamentation zum Mittwoch der Karwoche, aus: Lamentationes Jeremiae Prophetae)
CD 2 Johann Rosenmüller: Aleph. Ego vir videns paupertatem meam (Dritte Lamentation zum Gründonnerstag, aus: Lamentationes Jeremiae Prophetae)
CD 2 Johann Rosenmüller: Incipit oratio Jeremiae Prophetae (Dritte Lamentation zum Karfreitag, aus: Lamentationes Jeremiae Prophetae)
CD 2 Christoph Graupner: Wie bald hast du gelitten (Passionskantate)
CD 2 Dietrich Buxtehude: O wie selig sind, die zu dem Abendmahl des Lammes berufen sind BuxWV 90 (Arie sub communione)
CD 2 Dietrich Buxtehude: Surrexit Christus Hodie BuxWV 99 (Osterkantate)
CD 2 Dietrich Buxtehude: Wachet auf, ruft uns die Stimme BuxWV 101 (Kantate)
CD 2 Johann Philipp Krieger: Wo willst du hin, weil's Abend ist für 2 Tenöre und Basso continuo (Geistliches Konzert)
Einzigartige Zusammenstellung der Aufnahmen. Wunderlichs mit Werken aus der Zeit vor J. S. Bach. Eine weitere Folge der umfassenden Herausgabe der SWR-Aufnahmen von Fritz Wunderlich. Diese Stimme muss man einfach gehört haben. Aufnahmen von 1945 bis 1957. Digitales Remastering der SWR-Originalbänder.
Wenn wir an Fritz Wunderlich als Interpreten „Alter Musik“ denken, so fallen uns sicher zunächst seine Partien in Bachs Passionen und Oratorien ein. Hier hat Deutschlands wohl größter Tenor schon während seiner kurzen Lebenszeit (1930–1966) Schallplattengeschichte geschrieben. Seinen späteren Weltruhm verdankte er seinen einmaligen Fähigkeiten als Mozart-Tenor, sicher aber auch seiner immensen künstlerischen Bandbreite, die romantische Oper, Kunstlied, Operette, Zeitgenössische Musik bis zum Schlager einschloss. Wunderlichs sehr frühe Aufnahmen Alter Musik und von Musik, die schon Jahrhunderte vor Bachs Geburt entstanden war, sind jedoch weniger bekannt. Der junge Sänger nahm sie in den Jahren 1954 bis 1957 auf, und hier, technisch bestmöglich aufbereitet, erklingen sie wieder.
Mit Ausnahme des Bach-Zeitgenossen Christoph Graupner (1683–1760, CD 2, Track 4) bewegen wir uns bei dem hier erklingenden Repertoire im Zeitraum weniger Jahrzehnte bis über zwei Jahrhunderte vor Johann Sebastian Bach. Die hier ausgewählten sechs Lieder von Senfl stehen am Beginn dieser Doppel-CD, wahre Kleinodien des Liedgesangs, vor allem das autobiografische Lust hab ich g'habt zur Musica. Im Oktober 1954 im Großen Saal des Landesstudio Freiburg des Südwestfunk aufgezeichnet, zählen diese Stücke zu den frühesten Tondokumenten Fritz Wunderlichs überhaupt.
Mit den auf CD 2 versammelten Tonsetzern haben wir die Schwelle zum Barock überschritten, dessen Beginn meist mit der Jahrhundertwende vom 16. zum 17. angesetzt wird. Es ist hier nun ausschließlich Geistliche Musik von Heinrich Schütz, Johann Rosenmüller (1619–1684) oder Dietrich Buxtehude (1637–1707) zu hören. Dabei fasziniert, wie selbstverständlich sich Wunderlich auch in Sänger-Ensembles einzugliedern verstand.
Auch wenn Wunderlich stets Mozart und Bach als seine Fixsterne bezeichnet hat, so hat er doch auch die Musik vor Bach auf seine wunderbare Art zum Leuchten gebracht.