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Zion, Eli: von St. Petersburg nach Jerusalem

Musik aus der Neuen Jüdischen Schule

Produktionsjahr

2004

Komponist(en)

Ernest Bloch

Joachim Stutschewsky

Joseph Achron

Lazare Saminsky

Leo Zeitlin

Sinowi Feldman

Solomon Rosowsky

Mitwirkende

David Geringas

Jascha Nemtsov

Tracks

Tr. 1 Ernest Bloch: Méditation hebraique (1924)

Tr. 2 Ernest Bloch: Prayer

Tr. 3 Ernest Bloch: Supplication (aus: Jewish Life)

Tr. 4 Ernest Bloch: Jewish Song (aus: Jewish Life)

Tr. 5 Lazare Saminsky: Chassidic Dance (aus: Chassidic Suite)

Tr. 6 Leo Zeitlin: Eli Zion (Paraphrase on a folk theme and trop of 'Song of Songs')

Tr. 7 Joachim Stutschewsky: Frejlachs (Improvisation)

Tr. 8 Lazare Saminsky: Meditation (aus: Chassidic Suite)

Tr. 9 Joachim Stutschewsky: Shir Yehudi (Jewish Song)

Tr. 10 Sinowi Feldman: Poem

Tr. 11 Joseph Achron: Fragment mystique

Tr. 12 Solomon Rosowsky: Rhapsodie (Récitatif et Danse Hassidique)

Tr. 13 Joachim Stutschewsky: Israeli Suite

»Eli, Zion, w’areha, k’mo ischa v’zireha« – »Jammere, o Zion und ihre Städte, wie eine Frau in ihren Wehen...« – das sind die ersten Worte eines Klagegebets, das am jüdischen Trauertag Tish’a be-Av (am neunten Tag des Monats Av) gesungen wird. An diesem Tag wurden sowohl der erste (im Jahr 586 v.u.Z.) als auch der zweite Jerusalemer Tempel (im Jahr 70 u.Z.) zerstört. In der jüdischen Tradition ist der neunte Av seit fast zweitausend Jahren auch ein Symbol für die Leiden des jüdischen Volkes, die durch den Verlust seines nationalen Zentrums und die folgende Vertreibung aus dem Land Israel verursacht wurden.

Die Melodie »Eli, Zion« wurde zur Grundlage eines gleichnamigen Stücks (1912) von Leo Zeitlin. Sie wird dort mit den uralten rezitativischen Motiven kombiniert, mit denen in der jüdischen Liturgie Texte aus dem biblischen »Hohen Lied« vorgetragen werden. Trauer und Hoffnung, vor allem aber Verbundenheit mit dem jüdischen nationalen Erbe – so kann man die Botschaft dieser Komposition interpretieren.

Eli Zion gehörte in den 1910er–1930er Jahren zu den meistgespielten Werken der »Neuen Jüdischen Schule« in der Musik. Die jungen Komponisten – Mitglieder dieser Schule – entwickelten damals zum ersten Mal in der Musikgeschichte einen nationalen Stil in der Kunstmusik, der Elemente jüdischer Folklore und synagogaler Musik integrierte. Diese Schule war eng mit der jüdischen kulturellen Renaissance- Bewegung verknüpft und wurde auch von zionistischen Ideen geprägt.

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